U5 unsinnig für Hoheluftbrücke/Grindelberg/Uni/Dammtor

Adresse: 
Grindelberg 59, 20144 Harvestehude

Aufgrund des nicht zu erkennenden Bedarfs der U5 für den Abschnitt von der Innenstadt bis Hoheluftbrücke und darüber hinaus, außerdem wegen des zu erwartenden jahrelangen Baugeschehens, der extrem hohen Kosten müssen die U5-Pläne für diese Abschnitte ohne Verzug gestoppt werden. Die jahrelange Entwertung des Wohnumfeldes durch Baustellen, Lärm- und Schmutzbelastung haben wir bereits bei einer simplen Erneuerung der Fahrbahn sowie Rad- und Fußgängerwege ca. 2018 gesehen: das ganze hatte damals zwei (!!) Jahre gedauert, mit monatelangen gravierenden Einschränkungen für den Bus- und Autoverkehr sowie für uns Anwohner, die 6 Tage die Woche (ja, auch sonnabends!) ab 7 Uhr den ohrenbetäubenden Lärm der Bauarbeiten ertragen mussten. Warum traut man sich nicht, die Hamburger direkt zu befragen, ob sie diese U5 wollen; alternativ könnte man das U5-Projekt auch fachmännisch und unabhängig überprüfen lassen: das Ergebnis wäre sehr wahrscheinlich jeweils eine klare Ablehnung!
Zusammenfassend:
1. Die Infrastruktur des ÖNV ist mit U3, Bus 5 bereits mehr als großzügig; Richtung Innenstadt gibt es dann mit der U1/U2, Bus 4, Dammtor mit S-Bahn und Nah-/Fernverkehr mehr als ausreichende Optionen.
2. Hamburg beweist leider zu oft, dass es Bauarbeiten im Zusammenhang mit Verkehrsprojekten nicht gut kann. Jahrelange Einschränkungen für die Anwohner sind garantiert!
3. Kosten - die Investitionen rechnen sich in keinem Fall; Wirtschaftlichkeitsstudie erforderlich!

Kommentare

ad 1.
Ihre Behauptung eines nicht vorhandenen Bedarfs aufgrund "bereits mehr als großzügiger" Erschließung stimmt nicht. Die genannten Buslinien stoßen seit Jahren an ihre Kapazitätsgrenzen, eine weitere Taktverdichtung ist hier nicht mehr möglich. Und perspektivisch steigt die Nachfrage, schon allein wegen des Bevölkerungswachstums Hamburgs.

ad 2.
Für den Bau der U5 ist die Hochbahn verantwortlich, und sämtliche Bauprojekte der Hochbahn in den letzten Jahren sind innerhalb des Zeit- und Budgetrahmens verwirklicht worden.
Die Belästigung durch die Baustellen ist natürlich da, beschränkt sich aber auf die Abschnitte, in denen die Haltestellen (in offener Bauweise) errichtet werden, nicht auf die gesamte Länge der Linie (Straßenverlauf Grindelallee/Grindelberg/Hoheluftchaussee), da der Tunnelbau unterirdisch erfolgt. Der Bau der Haltestellen wird nicht "Jahre" dauern.
Hier stellt sich m.E. auch die Frage der Abwägung: Es geht um Infrastruktur mit 100, vielleicht 200 Jahren Nutzungsdauer, von der ein Großteil der heutigen und künftigen Hamburger Bevölkerung profitiert. Ist dies nicht eine begrenzte Einschränkung wert? Ich finde schon. (Und ich bin selbst Anwohner.)

ad 3.
Die von Ihnen eingeforderte Wirtschaftlichkeitsstudie wurde in Form einer Nutzen-Kosten-Analyse (sog. "Standardisierte Bewertung") doch längst vorgelegt und bestätigt den Nutzen. Sonst könnten für das Projekt doch gar keine Bundesmittel angefordert werden.

Ich glaube die Hochbahn hat alles gegeben, um die Hamburger in Dialogveranstaltungen - online wie vor Ort - einzubeziehen und zu informieren. Dieser Online-Dialog ist das beste Beispiel. Und offenbar sind Sie einer der wenigen, der sich an der U5 stört. Die überwältigende Mehrheit in diesem Dialog freut sich darauf