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U5 setzt Maßstäbe beim Klimaschutz

Die HOCHBAHN baut die neue U5 umwelt- und ressourcenschonend und nimmt dadurch eine Vorreiter-Rolle im deutschen Schnellbahn-Netzausbau ein. Durch innovative Verfahren in Bau und Planung der U5 werden CO2-Emissionen um 70 Prozent gesenkt.

Planetarium im Stadtpark

Die Stadt Hamburg hat sich ehrgeizige Klimaziele gesetzt: sie will bis 2050 klimaneutral sein. Um dieses Ziel zu erreichen und das steigende Verkehrsaufkommen in der Stadt zu bewältigen, ist der Schnellbahn-Netzausbau – und damit vor allem die neue U5 – essenziell. Denn die neue U-Bahn-Linie verlagert Verkehre aus dem Individualverkehr unter die Straße, schafft so mehr Lebensqualität und langfristig eine verbesserte Klimabilanz in der Elbmetropole. Kurzum: Die U5 wird das Kernelement der Mobilitätswende in der Hansestadt sein.

Um eine umwelt- und ressourcenschonende U5 zu bauen, muss die HOCHBAHN vor allem eins: klimaschädliche Emissionen vermeiden. Eine umfassende Bestandsaufnahme für die Planung und den Bau von Hamburgs neuer U-Bahn-Linie hat ergeben, dass 2,7 Millionen Tonnen CO2-Emissionen freigesetzt würden, würde auf konventionelle Art gebaut. Das Ziel der HOCHBAHN: CO2-Emissionen vermeiden und reduzieren. Durch Optimierungen in Bau und Planung werden so in Summe 70 Prozent weniger Treibhausgase erzeugt.  

Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende, erklärt: „Der Bau der U5 ist ein Jahrhundertprojekt. Die hochmoderne, automatisch und mit Ökostrom fahrende Linie wird die Mobilität für sehr viele Menschen in Hamburg verändern. Wir wollen aber nicht nur im Betrieb, sondern auch beim Bau eine Vorreiterrolle einnehmen. Deshalb haben wir die CO2-Emmissionen beim Bau erstmals zum wesentlichen Bewertungskriterium gemacht. Gemeinsam mit den Partnern aus der Industrie sollen so die CO2-Emmissionen beim Bau um 70 Prozent gesenkt werden und während der Bauzeit pro Jahr durchschnittlich weniger als 0,4 Prozent des gesamten CO2-Ausstoßes Hamburgs ausmachen. Das ist ein sehr starkes Zeichen: Wir stellen uns der Verantwortung, die mit dem Bau einer U-Bahn-Linie einher geht.“   

Die zwei Säulen der Strategie sind zum einen die Optimierung des Planungsprozesses (vermeiden) und zum anderen die Optimierung von Baumaterialien, Bauprozessen und Bauweisen (reduzieren). Der Ansatz ist einmalig in Deutschland: zum ersten Mal wird ein Infrastrukturprojekt dieser Größenordnung ganzheitlich unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten geplant und gebaut.

Optimierung des Planungsprozesses

Die Reduktion des CO2-Ausstoßes ist bereits ein Bewertungskriterium innerhalb der Planungsprozesse für die U5. Dabei geht es vorrangig darum, Baumaterialien, Bauweisen und -prozesse sowie Logistik so zu reduzieren, dass sich der CO2-Ausstoß des U5-Baus insgesamt verringert.

FAQ: Antworten auf Fragen rund um die CO2-Reduktionsstrategie der HOCHBAHN

 

U5 Reduktionsstrategie

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Für alle Bauprozesse und auch für den Betrieb der U5 setzt die HOCHBAHN auf 100 Prozent Ökostrom. Die CO2-Reduktion wird auch in den Ausschreibungen für den Bau der U5 berücksichtigt. Aufträge werden nur an nachhaltig produzierende Unternehmen vergeben. Dadurch schafft die HOCHBAHN auch einen Ansporn für die Entwicklung in der Industrie. Technische Fortschritte im Bausektor, die zu einer CO2-Minderung führen, ebnen den Weg zu einem klimafreundlichen Markt. Das Engagement aller Beteiligten ist also gefordert. Glücklicherweise steht die HOCHBAHN im guten und engen Austausch mit Partnern der Industrie.

Optimierung von Baumaterialien, Bauprozessen und Bauweisen

Ein wichtiger Pfeiler für die Reduzierung von klimaschädlichen Emissionen: Die Bauweise der U5. Der bisherige Austausch mit der Industrie zeigt, dass vor allem im Stahlbau und bei der Produktion von Zement und Beton deutliche CO2-Einsparpotenziale erwartet werden dürfen. Die Ingenieure der HOCHBAHN U5 Projekt GmbH haben sich daraufhin die Pläne für alle neuen Haltestellen entlang der Strecke noch einmal vorgenommen und im Hinblick auf Materialeinsparungen und CO2-reduzierende Bauprozesse optimiert. Beispielsweise werden materialintensive Haltestellen verkürzt und Tunnelabschnitte verlängert. Dies führt zu einer Einsparung von etwa zehn Prozent gegenüber der ursprünglich eingeplanten Materialmenge - natürlich bleiben der Komfort für die Fahrgäste, die Funktionalität und die Nutzungsdauer erhalten.

Plan für die Zukunft: schrittweise CO2 in der Stahlbetonbauweise zu vermeiden

Die Annahmen und das Vorgehen der Reduktionsstrategie und die zu erwartenden industriellen Entwicklungen sind von zwei externen Gutachten der Universität Innsbruck und der Studiengesellschaft für Tunnel und Verkehrsanlagen (STUVA) unabhängig überprüft und als realistisch bestätigt worden. Beide Gutachten gehen sogar davon aus, dass die Einsparungen von rund 70 Prozent durch noch stärkere Fortschritte in der industriellen Entwicklung, als in der Strategie unterstellt, noch übertroffen werden können. 

Für eine wirkungsvolle Steuerung und eine hohe Transparenz soll der tatsächliche CO2-Ausstoß des Baus über die gesamte Bauzeit genau überwacht werden. Die CO2-Bilanzierungsprognose erfolgt auf Basis der tatsächlichen Daten, Optimierungen und industriellen Entwicklungen. 

Was macht die HOCHBAHN schon heute?

Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind nichts Neues für die HOCHBAHN. Schon heute ist der Betrieb der vier U-Bahn-Linien klimaneutral mit 100 Prozent Ökostrom. Gleichzeitig läuft die Umstellung der kompletten Busflotte im Hinblick auf Emissionsfreiheit. Mehr über diese und viele weitere Maßnahmen der HOCHBAHN lesen Sie hier.

U5 – wann fährt sie?

Aktuell laufen die bauvorbereitenden Arbeiten für den ersten U5-Abschnitt von Bramfeld bis in die City Nord. Ein erster Probebetrieb wird voraussichtlich 2027 aufgenommen. Die ersten U-Bahnen fahren auf dem ersten Abschnitt ab Anfang der 2030er Jahre. Für die Planung und den Bau der U5 ist die HOCHBAHN-Tochter HOCHBAHN U5 Projekt GmbH im Einsatz.

Die Vorteile der neuen U-Bahn-Linie

In keinem uns bekannten Verkehrssystem – sowohl für Hamburg als auch weltweit für andere vergleichbare Großstädte – gibt es ein Verkehrsmittel, das ebenso wie U- oder S-Bahn in der Lage ist, so viele Fahrgäste emissionsarm und klimafreundlich durch die Stadt zu bewegen und so auch langfristig konkurrenzfähig zum motorisierten Individualverkehr zu sein.

Mehr als 270.000 Fahrgäste werden nach der Fertigstellung täglich die U5 nutzen. Damit können in Hamburg Millionen Pkw-Fahrten vermieden werden – und im gleichen Zuge auch Schadstoffemissionen, Lärm, Stau und Unfälle. Es werden pro Tag rund 290.000 Pkw-Kilometer (sieben Mal um die Erde) eingespart, städtische Infrastruktur entlastet und freiwerdende oberirdische Verkehrsflächen (z.B. Auto- und Busspuren) können neugestaltet und genutzt werden.

Die U5 ist durch den engen Takt von 90 Sekunden aufgrund des vollautomatischen Betriebes eine echte Mobilitätsalternative und somit eine Möglichkeit, die Autos von der Straße zu holen. 

 

Die Strategie der HOCHBAHN für die U5 ist gemeinsam mit dem Ingenieurbüro LPI aus Hannover erarbeitet worden. Die Hintergründe lesen Sie hier. Schauen Sie sich auch die Gutachten der Uni Innsbruck sowie der STUVA an.

 

Weitere Informationen

 

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Kommentare

Guten Tag und vielen Dank für Ihre Anfrage.

Der Probebetrieb für die U5 ist zeitintensiver als üblich im U-Bahn-Netzausbau. Das liegt daran, dass bei der U5 einiges anders und neu wird: Ohne Fahrer (vollautomatischer Betrieb), mit neuem Betriebssystem, im noch dichteren Takt (bis zu 90-Sekunden-Takt) und mit neu entwickelten U-Bahn-Zügen (DT6) wird die U5 künftig unterwegs sein. Für die Sicherheit der Fahrgäste und einen reibungslosen Betrieb muss all das auf Herz und Nieren getestet werden. Der Probebetrieb soll 2027 starten. Die Inbetriebnahme für den ersten Abschnitt zwischen Bramfeld und der City Nord ist für Anfang der 30iger Jahre vorgesehen.

Hallo Herr Neitzel und vielen Dank für Ihre Frage. 

Gehen wir davon aus, die neue U-Bahn-Linie U5 würde auf konventionelle Art gebaut, würden über die gesamte Bauzeit 2,7 Millionen Tonnen an CO2-Emissionen entstehen. Der Löwenanteil der Emissionen entsteht durch den Stahlbetonbau. Durch die Reduktionsstrategie kann dieser Wert um 70 Prozent auf 850.000 Tonnen gesenkt werden.  

Dafür werden schon heute Maßnahmen realisiert, die einen großen Anteil an der Einsparung von CO2 haben. Dazu zählen der Einsatz klinkerarmer Zemente bzw. optimierter Zementanteile, das Nutzen von Ökostrom, die Materialeinsparung sowie ein nachhaltiges Bodenmanagement. Ab 2025 setzt die HOCHBAHN auf CO2-reduzierten Stahl. Emissionen lassen sich durch die Verwendung von Ökostrom in der Herstellung und durch hohe Recyclingschrottanteile einsparen. In enger Abstimmung mit der Industrie ist es voraussichtlich 2028 soweit, dass zudem auch Zement mit anteiliger CO2-Abscheidung im Herstellungsprozess zum Einsatz kommen kann. Ausführlich haben wir das Thema hier erläutert. 

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