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Fragen und Antworten: Infoabend auf Kampnagel

Dutzende Hamburgerinnen und Hamburger waren beim Infoabend auf Kampnagel dabei. Unsere Expert*innen standen Rede und Antwort. Eine Zusammenfassung des Abends gibt’s hier.

Infoabend Kampnagel

Knapp 100 interessierte Anwohner*innen durften wir bei unserem Infoabend auf Kampnagel begrüßen. So vielfältig wie die Menschen, die auf dem U5-Abschnitt City Nord bis Jarrestraße leben, so vielfältig waren auch die Fragen und Anregungen, die sie in den Abend einbrachten. Die Expertinnen und Experten des U5-Teams standen Rede und Antwort. Unterstützung gab es auch vom Baudezernat des Bezirks Hamburg Nord. Die Fakten des Abends fassen wir für Sie zusammen. Die Antworten auf die meistgestellten Fragen liefern wir gleich mit.

Was ist der aktuelle Stand der Planung für die U5 zwischen City Nord und Jarrestraße? Wie wird wo gebaut? Wo werden die zwei neuen Haltestellen liegen und wo werden sich die Zugänge befinden?

Fakten zum U5-Abschnitt zwischen City Nord und Jarrestraße

Der Streckenabschnitt zwischen den Haltestellen City Nord und Jarrestraße beträgt ungefähr 2,6 Kilometer. Im Gegensatz zum ersten U5-Bauabschnitt (Bramfeld – City Nord), auf dem bereits die Bauarbeiten laufen, befindet sich der Abschnitt City Nord – Jarrestraße derzeit noch in der Planung.

Unter der Lupe: die Haltestellen

Mit der neuen U5-Haltestelle Jarrestraße werden Menschen in Winterhude und der Jarrestadt erstmalig fußläufig an das Schnellbahnnetz angebunden. Für sie sind es künftig nur noch 7 statt heute 21 Minuten bis zum Hauptbahnhof. Auch Kunst, Konzerte und Kultur auf Kampnagel werden durch die U5 nur noch einen Katzensprung entfernt sein.

Haltestelle Jarrestraße

Die neue Haltestelle wird unter der Barmbeker Straße liegen. Dort, aber auch im Bereich der Gertigstraße und der Jarrestraße, werden sich Zugänge mit Treppen und Rolltreppen befinden. Jeweils ein Aufzug ist am nördlichen sowie am südlichen Ende der Haltestelle eingeplant.

Neben der neuen Haltestelle Jarrestraße wird mit der U5 auch eine direkte Anbindung an die U3-Haltestelle Borgweg geschaffen. Es wird auch ein zusätzlicher oberirdischer Zugang zwischen der neuen U5-Haltestelle und der bestehenden U3-Haltestelle Borgweg gebaut. Bürger*innen, die am und um den Krohnskamp wohnen und die U3 nutzen, erreichen die Haltestelle dadurch noch schneller. Die Lage der Haltestelle: Unter der Barmbeker Straße (siehe Grafik). Entlang der Straße werden sich die Zugänge zur Haltestelle befinden.

Haltestelle Borgweg

So wird die U5 gebaut

Was wir schon wissen: Die Strecke verläuft vollständig unterirdisch. Wo es baulich möglich und sinnvoll ist, wird diese in geschlossener Bauweise mittels Tunnelbohrverfahren errichtet werden. Unter anderem die Haltestellen und Notausgänge werden offen gebaut.

Offene Bauweise

Um eine Baugrube ausbaggern zu können, werden als Erstes senkrechte Wände in den Boden eingelassen (sogenannte Schlitzwände beziehungsweise Bohrpfahlwände). Diese geben der Baugrube die nötige Stabilität.

Offene Bauweise

Mit Beton wird auf dem Grund der Grube eine Sohle, also eine Art feste Grundfläche, hergestellt. Diese verhindert das Eindringen von Grundwasser in die zukünftige Baugrube. Ist eine stabile Baugrube mit Schlitzwänden und Sohle eingebaut, kann darin der Tunnel beziehungsweise die Haltestelle errichtet werden. Genau wie bei der Herstellung der Baugrube, müssen auch hierfür Sohle, Wände und Decke hergestellt werden.

Offene Bauweise

Sobald der Rohbau abgeschlossen ist, verfüllen wir die Fläche darüber wieder mit Erde und gestalten den Straßenraum. Dann können die Menschen ihr Umfeld wieder wie gewohnt nutzen. Der eigentliche Ausbau von Tunnel und Haltestellen mit Gleisen, Bahnsteigen, Signalanlagen und mehr findet dann unter Tage statt.

Tunnelbohrverfahren

An den Stellen, an denen wir nicht offen bauen, kommt die Tunnelbohrmaschine (TBM) zum Einsatz. Damit die Tunnelbohrmaschine loslegen kann, muss eine Baugrube für den Startschacht erstellt werden. Groß genug, um Platz für den Aufbau der Maschine zu lassen. Richtig gelesen: Die TBM wird vor Ort im Startschacht aufgebaut, und zwar am Jahnring in der City Nord.

Tunnelvortrieb

Links zu sehen: Die Tunnelbohrmaschine mit ihrem Bohrkopf. Rechts: Der fertige Tunnel.

Das Herzstück der Maschine ist der Bohrkopf. Er ist mit dutzenden Schneidrollen und Schälmessern ausgestattet. Durch die Rotation des Bohrkopfs wird Erde abgegraben und schließlich der Weg frei gemacht für den Tunnel.

Dann kann’s gleich weiter gehen: Im schützenden Mantel der TBM, die den erfolgreich abgegrabenen Tunnel stabilisiert, kann die Tunnelröhre eingebaut werden.

Die Röhre besteht aus sogenannten Tübbingen (vorgefertigte Beton-Elemente). Am hinteren Ende der TBM werden sie Stück für Stück präzise aneinandergelegt und verschraubt. Es entstehen Ring für Ring, die in Einheit die fertige Tunnelröhre ergeben.

Sowohl das offene Bauverfahren als auch das Tunnelbohrverfahren sind sichere und erprobte Verfahren, mit denen die HOCHBAHN bereits in der Vergangenheit umfangreiche Erfahrungen gesammelt hat: Beispielsweise bei der U4 zu den Elbbrücken sowie auf die Horner Geest (offene Bauweise) und der U4 HafenCity (Tunnelbohrverfahren).

Oft gestellte Fragen

Ist der Haltestellen-Name Jarrestraße final?

Nein. „Jarrestraße“ ist nur der Arbeitstitel der neuen U5-Haltestelle. Geplant ist, die Bürger*innen bei der Entscheidung über die Namen neuer Haltestellen mit einzubeziehen. Auf dem östlichen Abschnitt der U5 (Bramfeld – City Nord) ist das bereits geschehen. Die Ergebnisse finden Sie hier.

Werden öffentliche Flächen nach dem Bau der U5 City Nord - Jarrestraße genauso wiederhergestellt wie vorher?

Die HOCHBAHN U5 Projekt GmbH erarbeitet derzeit im Auftrag und in Abstimmung mit der Stadt ein sogenanntes „integriertes Verkehrskonzept“, das eine Neugestaltung des Straßenraums beinhaltet und alle Verkehrsteilnehmer*innen mitdenkt. Unter anderem sind breitere Geh- und Fahrradwege sowie eine Begrünung von Straßen eingeplant. An den Haltestellen sollen weitere Mobilitätsangebote wie Bikesharing möglich gemacht werden. Details erhalten Sie auf unserer Website, sobald die Planungen final sind.

Wird die Barmbeker Straße während der Bauzeit befahrbar sein?

Ja. Denn wir bauen die U5 an der Barmbeker Straße abschnittsweise und stellen die Oberfläche wieder her, sobald ein Abschnitt im Rohbau fertiggestellt ist. Der Verkehr wird jeweils um die Baustelle herumgeführt.

Werden die neuen Haltestellen barrierefrei erreichbar sein?

Alle neuen Haltestellen für die U5 erhalten zwei Aufzüge.

Wird die neue Linie U5 klimaschonend gebaut?

Die HOCHBAHN U5 Projekt GmbH hat in Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro LPI aus Hannover eine CO2-Reduktionsstrategie für Planung und Bau der U5 erarbeitet. Wie wir es schaffen, beim Bau der U5 70 Prozent weniger klimaschädliche CO2-Emissionen als beim herkömmlichen U-Bahn-Bau zu erzeugen, lesen Sie hier.

Ausblick

Noch befindet sich die HOCHBAHN U5 Projekt GmbH auf dem Abschnitt City Nord bis Jarrestraße im Planungsprozess. 2024 soll der Genehmigungsantrag für den U5-Abschnitt eingereicht werden. Anfang der 2030er Jahre werden die ersten Hamburger*innen zwischen Bramfeld und der City Nord mit der U5 fahren. Bis 2040 ist die Fertigstellung der gesamten Linie geplant.

Mit der U-Bahn-Linie U5 kommen 270.000 Hamburger*innen noch schneller durch die Stadt – von Bramfeld bis in die City Nord über Winterhude/Uhlenhorst in die Innenstadt und über Lokstedt weiter bis zu den Arenen. In den neuen DT6-Zügen geht’s dann modern, automatisch (also ohne Fahrer*in) sowie im Minuten-Takt an den Start.

Bis dahin bieten wir regelmäßig Beteiligungs- sowie Informationsformate an. Bleiben Sie über schneller-durch-hamburg.de immer auf dem Laufenden.

Fragen offengeblieben?

Sie wollen noch mehr wissen? Als Beauftragter für den U5-Abschnitt Borgweg bis Stephansplatz ist Frederik Ahlmann-Eltze Ihr Ansprechpartner. Seine Kontaktdaten finden Sie hier.

 

Weitere Informationen

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Kommentare

Gespeichert von Gast am Sa., 19.11.2022 - 09:49

Die Haltestelle muss weiter Richtung Mundsburg verschoben werden, so dass Ein- und Ausgänge auf beiden Seiten des Osterbekkanals vorhanden sind, denn die Ausgänge beim Autohaus sind viel zu dicht an der Haltestelle Borgweg dran

Wäre es so, wie Sie es wünschen, realisiert worden, kämen die Anwohner zwischen Borgweg und Jarrestraße mit dem gleichen Argument: "Der Bahnhof Jarrestraße sollte nach Norden verlegt werden, da der Abstand zwischen Beethovenstraße und Jarrestraße viel zu kurz wäre." :-)

Spaß beseite: Ich habe nochmal in Google Maps nachgemessen. Sie haben schon recht, dass der Abstand nicht ganz optimal verteilt ist. Bei einer Verschiebung der Station Jarrestraße an den optimalen Punkt wäre der südliche Ausgang aber immer noch nicht südlich des Kanals, d.h. man müsste auch Beethovenstraße anpassen und nach Süden schieben. Eine Kettenreaktion.

Das - je nach Sichtweise (der Langstreckenfahrgast freut sich) - Grundproblem der U5 ist nun mal, dass die Stationsabstände insgesamt sehr groß sind, da Staionen teuer sind und die Fahrzeit auf langen Strecken dehnen. Eine Station mehr im Abschnitt Borgweg <> Mundburger Brücke würde sicherlich Ihr Problem lösen. Aber auch diese Lösung würde wieder viele Fragen/Folgeprobleme aufwerfen und diese wurden in frühen Planungsphsen sicher bereits betrachtet.

Mit dem Finger auf der Landkarte ohne Rücksicht auf bauliche Zwänge müssten die Stationen Jarrestraße und Beethovenstraße nach Norden verschoben werden und zwischen Mundburger Brücke und Beethovenstraße eine neue Station eingeplant werden.

Zu diesem Ergebnis kamen die füheren Planungsphasen nicht, so dass jetzt die Stationslage feststeht und auch nicht mehr geändert wird. Die der Planung zugrundeliegende Machbarkeitsuntersuchung ist inzwischen fast vier Jahre alt, so dass die Messen hinsichtlich "Lage der Bahnhöfe" mehrfach gesungen sind. Ihr Einwand kommt somit leider zu spät.

Hier der Link zur MBS für alle einsehbar:

https://suche.transparenz.hamburg.de/dataset/ergebnisbericht-machbarkeit...

Guten Tag und vielen Dank für Ihre Anfrage.

Die Lage sowie die Anzahl der Haltestellen zwischen Hauptbahnhof und Borgweg wurden in den ersten Planungsphasen intensiv untersucht. Beachtet wurden hierbei verkehrliche, bauliche, wirtschaftliche, rechtliche und betriebliche Aspekte. Das Ergebnis dieser Untersuchungen ist die jetzige Planungsvariante mit den Haltestellen St. Georg, Uhlenhorst, Beethovenstraße und Jarrestraße.

Ihr Vorschlag, die Haltestelle Jarrestraße weiter Richtung Mundsburg zu verschieben (mit Ausgängen auf beiden Seiten des Osterbekkanals) hätte gegenüber der jetzigen Planung eine Vielzahl von Nachteilen. Am entschiedensten die Lage der Haltestelle: Diese müsste noch unterhalb des Osterbekkanals gebaut werden und läge somit wesentlich tiefer als die aktuell geplante Haltestelle mit Ausgängen zur Gertigstraße, zur Jarrestraße und zur Barmbeker Straße. Für die Fahrgäste hätte dies deutlich längere und weniger komfortablere Wege von der Haltestelle an die Oberfläche zur Folge. Außerdem ziehen tiefere Haltestellenlagen längere Bauzeiten und höhere Kosten nach sich.

Gespeichert von Gast am Di., 21.03.2023 - 22:24

Auf den Zeichnungen sieht es so aus, als würden die Treppenauf- und abstiege direkt vor den Hausnummern 74 und 76 der Barmbeker Straße liegen. In diesem Bereich ist der Gehweg schon sehr eng und teilt sich zudem den Raum mit dem Fahrradweg, welcher intensiv genutzt wird. Darüber hinaus ist der Bereich vor den Hausnummern 74 und 76 durch die längsgezogene Häuserfassade nicht direkt erreichbar.
Wäre es nicht sinnvoller, die Auf- und Abstiege auf die südliche Seite der Ampel Barmbeker Str./Borgweg; rechtsseitig vom Lidl (wenn man auf den Lidl drauf schaut) zu platzieren? Dort ist eine freie, begrünte Fläche - keine Parkplätze, keine Hauseingänge, kein Baumbestand.

Guten Tag.

Vielen Dank für Ihr Interesse.

Die Barmbeker Straße (B5) wird derzeit im Rahmen des U5-Baus stellenweise neu geplant. Der Straßenraum wird so gestaltet, dass mehr Platz für U5-Zugänge, Bus-, Rad- und Fußverkehr sowie Straßenbäume vorhanden ist. Die heutige Situation an der Barmbeker Straße wird sich also verändern und die HOCHBAHN U5 Projekt GmbH bewertet die Lage der U-Bahn-Zugänge im Rahmen der Ergebnisse neu. Ergebnisse teilen wir mit den Hamburger*innen sobald das Verkehrskonzept abgeschlossen und genehmigt ist.

Grundsätzlich gilt: Wir ordnen die Zugänge so an, dass Anwohner*innen diese möglichst gut erreichen und so, dass Wege zu anderen Mobilitätsangeboten (z.B. umliegende Bushaltestellen) optimiert werden.

Gespeichert von Michael Kahnt am Fr., 24.11.2023 - 10:52

Wo werden die Baustelleneinrichtungsflächen für die beiden Haltestellen entstehen?
Wird der Tunnel zwischen den Haltestellen Borgweg und Jarrestraße in offener Bauweise errichtet? Was passiert dann mit der Barmbeker Straßenbrücke? Wie kann dort der Verkehr an der Baustelle vorbeigeleitet werden?
Was passiert mit der Tunnelbohrmaschine, wenn diese die Haltestelle Borgweg erreicht?

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